In diesem Abschnitt wird beispielhaft ein Datenbankserver auf einem Debian-System eingerichtet. Bitte beachten Sie, dass die Einrichtung des Datenbankservers nicht zwingend nach diesem Schema erfolgen muss oder kann. Durch die Komplexität von Server-Systemen kann die Einrichtung in manchen Fällen stark von dieser Anleitung abweichen.
Für erfahrene Benutzer folgt nun eine Liste von Anforderungen, die der Datenbankserver erfüllen muss:
Eine eigene Datenbank muss für das SVP bereitgestellt werden
Ein Hauptbenutzer für die Administration des SVP muss vorhanden sein, der vollen Zugriff auf die Datenbank hat(insbesondere Erstellen und Löschen von Tabellen)
Je nach Bedarf ein oder mehrere "normale" Datenbankbenutzer, die Daten aus allen Tabellen der Datenbank lesen und schreiben können
Zunächst muss der PostgreSQL-Server und -Client installiert werden. Beachten Sie, dass Sie mindestens Version 9.2 des Servers benötigen. Über den Befehl
apt-get install postgresql postgresql-client
werden die benötigten Pakete installiert. Die standardmäßig eingerichtete Datenbank sowie der bereits erstellte Datenbankbenutzer heißen "postgres". Über den Befehl
su - postgres
wechseln Sie den Benutzer und können sich anschließend auf dem Server einloggen. Der entsprechende Befehl lautet
psql
Als nächstes müssen die Datenbank und die Datenbankbenutzer erstellt werden. Wie bereits erwähnt ist es notwendig, dass ein Benutzer mit umfassenden Rechten ausgestattet ist, damit dieser die Datenbank aktualisieren und verwalten kann. Legen Sie also zunächst den Hauptbenutzer an. In dieser Anleitung wird der Name "svp_root" für den Hauptbenutzer verwendet:
CREATE USER svp_root WITH PASSWORD 'geheim' CREATEDB CREATEROLE;
Achten Sie darauf, dass "geheim" hier nur ein Beispielpasswort ist. In einer echten Serverumgebung sollten Sie ein anderes, sicheres Passwort wählen!
Ebenfalls legen wir nun die Datenbank für das SVP an. Als name wird hier "svp" verwendet. Es ist aber jeder andere Name zulässig. Folgender Befehl legt die neue Datenbank an:
CREATE DATABASE svp OWNER svp_root;
Nach OWNER geben Sie bitte den gerade erstellten Hauptbenutzer an.
Als nächstes muss die Datenbank für den "Zugriff von außen" konfiguriert werden. Zunächst editieren Sie dazu bitte die Datei
/etc/postgresql/X.Y/main/pg_hba.conf
wobei X.Y die installierte PostgreSQL Version ist. In dieser Datei fügen Sie die Zeile
host svp all 192.168.178.0 255.255.255.0 trust
hinzu, um den Zugriff auf die Datenbank "svp" zuzulassen. Die IP-Adresse 192.168.178.0 sowie die Maske 255.255.255.0 passen Sie in diesem Fall bitte an Ihr eigenes Netzwerk an. Eine weitere Konfigurationseinstellung muss in der Datei
/etc/postgresql/X.Y/main/postgresql.conf
vorgenommen werden. Hier suchen Sie die Zeile
listen_addresses = 'localhost'
und ändern diese Zeile zu
listen_addresses = '*'
falls dies noch nicht geschehen ist. Um die Konfiguration abzuschließen muss nun noch der Datenbankserver neugestartet werden. Der Befehl
/etc/init.d/postgresql restart
für den Neustart durch.
Der Datenbankserver ist nun ausreichend eingerichtet, um von der Netzwerk-Administration des SVP konfiguriert zu werden. Starten Sie nun also die Netzwerk-Administration, indem Sie die Datei Netzwerk-Administration.exe aus dem Installationsverzeichnis des SVP auf einem Klient-Rechner starten. Im Anmelde-Formular geben Sie bitte die IP-Adresse des Datenbankservers ein, sowie Benutzername und Passwort des gerade erstellten Hauptbenutzers. Der Standardport ist 5432 und der Datenbankname wurde in diesem Beispiel als "svp" gewählt.
Das daraufhin erscheinende Fenster bietet alle Verwaltungsmöglichkeiten der Datenbank. Betätigen Sie hier die Schaltfläche "Tabellenstruktur erstellen", um die Einrichtung der Datenbank abzuschließen. Nach Abschluss des Vorgangs ist der Datenbankserver vollständig eingerichtet und kann von Klienten genutzt werden. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie für die Klienten jeweils eigene Benutzerkonten auf dem Datenbankserver anlegen. Eine Übersicht über die Funktionen der Netzwerk-Administration, sowie eine Anleitung zum Erstellen weiterer Benutzer erhalten Sie im nächsten Abschnitt .